Übergangsräume und Übergangsphasen fördern Kreativität und Innovation

Ein Plädoyer für das „Dazwischen“

Übergangsräume bzw. -phasen gehören zur slow communication-Orientierung. Es ist die Phase zwischen dem „Offensein für viele Eindrücke“ und dem „fokussierenden Monotasking“. Als Metapher dazu ein Blick in die Natur: Auch hier sind die Übergangsräume wie z. B. zwischen Wald und Wiese, zwischen Meer und Land, zwischen Flachwasserzone und Tiefwasserzone Biotope mit einer ganz besonders vielfältigen Flora und Fauna.

Besondere Anforderungen bewirken besondere Anpassungsleistungen!

Diese Übergangsräume spiegeln sich auch in den vier Phasen der Kreativität wider. Dieses Modell des deutschen Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz unterscheidet zwischen den folgende Phasen:

Präparation, Exploration, Saturation: Das Problem wird als solches erkannt. Es geht um das Entdecken und Sammeln von Informationen und somit den Aufbau von Wissen. Dieses ist sowohl die Phase der „offenen Eindrücke“ als auch des „fokussierten Hinterfragens“.

Inkubation: Hier sinken die gesammelten Informationen ins Unterbewusstsein ab. Bewusstes Ringen um eine Lösung gelingt nicht. Auch Frust gehört zu dieser Phase und das Gefühl nicht voranzukommen. Dieses ist eine typische Übergangsphase und ein Reifungsprozess. Dieses kann eine Phase der „bewussten Informationsabstinenz“ sein.

Illumination, der Geistesblitz: Diese „Erleuchtung“, die auch „Heureka-Erlebnis“ genannt wird, ist das oft plötzliche Auftauchen einer Lösung. Diese Lösung erscheint zufällig und lässt sich nicht bewusst erzwingen. Doch ist der „kreative Einfall“ letztendlich eine Folge der ersten beiden Phasen.

Elaboration, Verwirklichung:  Nun werden die in der dritten Phase gefundenen Lösungsansätze systematisch ausgearbeitet und die gewonnenen Einsichten auf Machbarkeit überprüft. Verifikation der Lösungen ist ein wichtiger Teil, damit gute Ideen auch „auf die Straße“ gebracht werden. Diese Phase profitiert vom „fokussierten Monotasking“ und einer klaren Kommunikation untereinander.

In jeder Phase wirkt slow communication unterstützend – und so regt slow communication sowohl disruptive als auch „normale“, lineare Innovationsprozesse an.